Die Römer in der Antike, die Aldobrandeschi im Mittelalter, die Medici in der Renaissance – sie alle haben in der Maremma, Toskana Spuren hinterlassen und die Kulturgeschichte der Gegend geprägt. Begonnen hat aber alles mit den Etruskern. Wer in der Maremma Urlaub macht, wird ihnen immer wieder begegnen, den „etruschi“. Gefühlt hat so gut wie jedes Dorf etruskischen Ursprung und man stolpert regelrecht über Tempel und Grabstätten dieser uralten Kultur.
Herrscher über das tyrrhenische Meer
Die reicht bis ins Jahr 1.000 v. Chr. zurück, als sich die damals ansässigen Bauern mit phönizischen, indogermanischen und kleinasiatischen Einwanderern vermischten. Im 8. Jahrhundert v. Chr. bauten die Etrusker ihre Seemacht aus und avancierten zu den Herrschern über das tyrrhenische Meer. Bis heute werden die Strände der Toskana oft unter dem Namen „etruskische Küste“ zusammengefasst. In der Blütezeit ihrer Herrschaft im 6. und 5. Jahrhundert v. Chr. erstreckte sich ihr Territorium von der Poebene bis nach Kampanien: Bologna, Arezzo, Perugia und Volterra sind allesamt etruskischen Ursprungs. Auch Rom war in ihrer Gewalt. Wahrscheinlich leitet sich sogar der Name „Roma“ von einem etruskischen Geschlecht ab. In jedem Fall haben die Römer sich einiges von den Etruskern abgeguckt, vor allem die Art, sich zu kleiden (z. B. die Purpurtunika), aber auch einige religiöse Riten.
Von den Römern assimiliert
Ab dem 5. Jahrhundert v. Chr. eroberten die Römer allerdings Stück für Stück etruskische Gebiete, bis ganz Etrurien letztendlich im Römischen Reich aufging. Die Etrusker sind also keinesfalls ausgelöscht worden, vielmehr vermischten sie sich mit ihren römischen Erobern.
Was uns heute von ihnen geblieben ist, sind Fundstücke in Museen, Reste ihrer Städte und vor allem: unterirdische Nekropolen (Grabstätten) mit teilweise unglaublich gut erhaltenen Fresken. Die etruskischen Hotspots in der Maremma sind:
- die Hohlwege „vie cave„
- die Ausgrabungen der antiken Stadt Roselle bei Grosseto
- der archäologische Park Vulci und gleich daneben das Museum in der Burg „dell’Abbadia“
- die etruskischen Grabstätten bei Sovana
- die Ausgrabungen in Populonia
- die etruskischen Ruinen und Gräber in Vetulonia
- das „museo nazionale“ und die Monterozzi-Nekropole in Tarquinia
- das archäologische Museum von Grosseto
Unbedingt sehen sollte man auch das etruskische Museum in der „Villa Giulia“ in Rom, das die größte Sammlung an etruskischen Fundstücken darstellt und dessen Besuch sich allein schon des Gebäudes wegen (eine ehemalige Sommerresidenz des Papstes) lohnt.
Hier erfahrt ihr mehr über die Etrusker in der Maremma.
Ahhh! Die Etrusker! Love it! <3
Von den Vie Cave habe ich noch nie gehört. Da muss ich noch ein wenig weiter schmökern. Das klingt spannend!