Der Archäologische Park von Baratti erstreckt sich zwischen den Hängen des Vorgebirges von Piombino und dem Golf von Baratti, wo einst die etruskisch-römische Stadt Populonia stand. Der Park umfasst einen erheblichen Teil von Populonia, die großen Begräbnisstätten (Nekropolen), die Kalksteinbrüche und die Werkstätten, in denen Hämatit aus Elba zu Eisen verarbeitet wurde. Wer im Sommer in der Gegend ist, sollte unbedingt die Buca delle Fate („Feenhöhle„) besuchen; an diesem Kieselstrand treffen zwei felsige Landzungen aufeinander.
Der Golf von Baratti liegt nördlich von Piombino und verdankt seinen Namen dem Ort Baratti, einer kleinen Stadt etruskischen Ursprungs. Baratti ist sehr beliebt und bekannt vor allem durch seinen archäologischen Park. In etruskischer und römischer Zeit war der Ort in erster Linie der Anlaufhafen für die Stadt Populonia. Hierher wurde das Eisenerz aus den Mienen der Insel Elba gebracht. Die Staubablagerungen, hervorgerufen durch den Eisenabbau, trugen dazu bei, die Schätze des archäologischen Erbes der Küstenregion von Baratti zu konservieren.
Erst zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die ersten archäologischen Expeditionen zu diesem wertvollen Erbe zugelassen. Im Jahr 1968 wurde an der Küste des Golfs eine Silberamphore des 6. Jahrhunderts aus Antiochien (dem antiken Syrien) gefunden, die sich heute im Archäologischen Museum von Populonia und Piombino befindet. Geht man zu Fuß am Strand des Golfs von Baratti entlang, fällt der Blick sicher auf den Hügel, auf dem sich das kleine Dorf befindet, das von Populonia übriggeblieben ist – ein wahres Freilichtmuseum der etruskischen Zivilisation.
Der Archäologische Park von Baratti und Populonia beinhaltet den öffentlich zugänglichen Bereich der Nekropole (Begräbnisstätte) von San Cerbone, wo sich Gräber aus verschiedenen Epochen befinden, sowie die Nekropole „delle Grotte“. Für letztere geht man die Via delle Cave entlang bis zum Belvedere und nimmt dann den Weg bergab Richtung Meer. Hier trifft man auch auf Ausgrabungen von Felsengräbern aus dem 4. Jh. v. Chr., die über eine Treppe gut zu erreichen sind. Das Gebiet um die Nekropole delle Grotte wurde einst als Steinbruch genutzt.
Mit den Steinen daraus wurde ein Großteil von Populonia errichtet. Seit 2007 gehören auch die obere Akropolis und das mittelalterliche Kloster von San Quirico sowie neue Wanderwege zum Park. Die Aussicht auf die antike Stadt und die Umgebung ist dadurch noch umfangreicher. Wenn Sie das kristallklare Wasser am Strand genießen, haben Sie einen besonders guten Blick auf die die Burg von Populonia aus dem 15. Jahrhundert.
Wer gerne wandert und den Park zu Fuß besucht, sollte unbedingt eine Pause in der Buca delle Fate machen. Kleine Wege führen über die felsige Küste zu diesem traumhaft gelegenen Kieselstrand, der sich zwischen den Landzungen von Piombino und Populonia befindet. Auf der Straße vom Golf von Baratti hinauf nach Populonia kommt man zur Piazzale del Recisio. Hier beginnt schon das Gebiet um die Buca delle Fate: Gleich hinter dem Holzzaun beginnt der Abstieg zum Strand. Der Weg führt an schönen Olivenbäumen vorbei, und nach etwa fünf Minuten gelangt man zu einem Eichenwald. Auch hier trifft man entlang des Wegs auf unterirdische etruskische Gräber, deren Eingänge gut sichtbar sind. Weiter abwärts wird der Wald bald von Heidekraut, Erdbeere, Myrte, Mastix, Steinlinde und Sanddorn ersetzt.
Beim letzten Teil des Abstiegs blickt man auf die traumhafte, vom Meer geformte Küste. Hier duftet es nach Seefenchel, Strohblumen, wilder Möhre und Geiskraut. Auf den felsigen Hügeln befinden sich auch einige Exemplare der Zwergpalme, der einzigen wildwachsenden Palme im Mittelmeerraum. Dieser Teil des Parks ist ganzjährig zugänglich, aber ein Besuch empfiehlt sich vor allem an einem schönen Sommertag, damit man dabei auch ins kristallklare Wasser springen kann.
Autorin: Caterina Pomini, im Original veröffentlicht auf www.inyourtuscany.com
Fotos: Agriturismo I Pitti Blog
Das hört sich wirklich interessant an. Ich mag solche Ausgrabungsstätten.
Wir haben die Nekropolen besichtigt. Aus meiner Sicht absolut überteuert und dazu noch unzureichend aufbereitet. Viele Hinweistafeln, wenn es denn welche gab, waren im englischen Teil nicht mehr lesbar.
Ich habe die Gegend im März 2019 besucht und bin restlos begeistert, im Archeologischen Park von Baratti bin ich 6 Stunden gelaufen und habe die unterschiedlichsten Grabtypen der Etrusker gefunden, landschaftlich ein Paradies, kulturell hochinteressant, am folgenden Tag habe ich den Archäologischen Park in Populonia besucht, da war ich etwas enttäuscht, da hier die Römer die Spuren der Etrusker schon überbaut hatten, trotzdem habe ich eine kleine etruskische Ansiedlung gefunden und bin 2 Stunden mit traumhaften Ausblick bis nach Elba spaziert. Auch Populonia selbst, die Stadt mit 17 Einwohnern ist einen Besuch wert. Es stimmt was Timo gesagt hat, das manche Beschriftungen schon sehr verwittert sind, aber ich hatte einen sehr guten Reiseführer mit, den Dumont, das etruskische Italien, somit war ich in der Beziehung autark. Empfehlenswert ist auch das Etruskische (Archeologische) Museum in Piombino. Ich für meinen Teil war restlos begeistert, das ist auch ein sehr schönes Wandergebiet und ich werde im nächsten Jahr wieder einige Tage dort verbringen. Ich war in San Vicenco stationiert, eigenet sich sehr gut, die Gegend zu erkunden.