„Die Kastanie ist reich an Kohlenhydraten, Proteinen, Vitaminen und Mineralsalzen. Sie ist besonders für Sportler und Schwerstarbeiter geeignet, wirkt antiseptisch und hilft gegen Blutarmut und Depressionen.“ So preist die Gemeinde von Arcidosso auf ihrer Website ihr wichtigstes Erzeugnis an. Hinzuzufügen wäre noch, dass man mit ihr von der Vorspeise bis zum Nachtisch ein komplettes Menü zaubern kann.
Frisch vom Vulkankrater
Während die Kastanie als Nahrungsmittel in Deutschland kaum eine Statistenrolle spielt, ist sie auf dem Monte Amiata (mit 1738 Metern der höchste Berg der Südtoskana) oft Hauptdarsteller auf dem Speiseplan – und nebenbei ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Die Kastanien des Monte Amiata sind nicht umsonst mit dem Gütesiegel IGP (Indicazione Geografica Protetta) geschützt. Schon seit dem 14. Jahrhundert ist die landwirtschaftliche Nutzung der Amiata-Kastanie nachgewiesen – das Klima auf dem Vulkankrater scheint schon immer perfekt geeignet gewesen zu sein für deren Anbau. Kein Wunder, dass die Kastanie (vor allem in Form von Polenta aus Kastanienmehl) lange Zeit Hauptnahrungsmittel der Amiata-Bewohner war und aufgrund ihres hohen Nährwerts „Brot der Armen“ genannt wurde.
Was man aus Kastanien alles machen kann
Diese „Armen“ sind wirklich zu beneiden, wenn man sieht, was für leckere Sachen man aus Kastanien machen kann. Jedes Jahr Ende Oktober ehrt die Gemeinde Arcidosso ihre wertvollste Frucht mit dem „festa della castagna“. Zwei Wochenenden in Folge kann man sich dort ins Gewühl der steilen und engen Altstadtgassen mischen und sich von Stand zu Stand quer durch die Vielfalt an Kastanienspezialitäten futtern: Zum Einstieg probiert man vielleicht in der Pfanne geröstete oder mit Lorbeerblättern gekochte Kastanien; die erwähnte Kastanienpolenta gibt es mit Fleisch, Fisch oder Würstchen; als Nachtisch gönnt man sich einen Kuchen aus Kastanienmehl, Pinienkernen und Rosmarin oder eine Auswahl der vielfältigen Kastanientörtchen und -kekse. Begleitet werden die mannigfaltigen Geschmackserlebnisse von Volksfeststimmung und Live-Musik.
Ich habe mir vor kurzem Kastaniencreme schicken lassen. Als Brotauftrich – statt Marmelade – unübertroffen. Auch sonst: danke für die guten Beiträge. Leo
natürlich Brotaufstrich, sorry.
Che peccato – verpasst. Ich werde Dir wohl `followen´ müssen – dann passiert mir das in Zukunft nicht mehr! Nochmals viele Grüße, Katharina
Hat dies auf Giovanni Racconta rebloggt und kommentierte:
Die Kastanienzeit ist angebrochen – Nur zu essen sind sie fast zu schade.
Cari Saluti, Giovanni 🙂
Kastanien helfen sogar gegen Depressionen? Nun, wie auch immer… ich weiss zumindest, dass sie mir unglaublich gut schmecken! Danke für den spannenden Artikel! Letzten Sommer hatte ich mir im Tessin extra eine Kastanienpfanne gekauft… die wird jetzt im Herbst demnächst zum ersten Mal zum Einsatz kommen! Ich freue mich schon 🙂
Lecker! Da läuft mir sofort das Wasser im Mund zusammen.
(y)
Ein sehr interessanter Artikel! Kastanientörtchen und -kekse würde ich gern mal probieren :-).