12 weitere Dinge, die ihr auf Elba tun solltet (außer baden)

Wie ihr von Teil 1 der Dinge, die ihr auf Elba tun solltet wisst, ist die größte Insel des Toskanischen Archipels weit mehr als „nur“ ein Badeparadies. Dank einer Fülle an außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten gibt es selbst in einem mehrwöchigen Urlaub schier unendlich viel zu entdecken und zu tun. Für uns Grund genug, euch 12 weitere Geheimtipps auf Elba zusammenzustellen.

Relitto di Pomonte, Elba (Foto: Luca Giusti)
Wrack von Pomonte (Foto: Luca Giusti)

1. Über einem Schiffswrack schnorcheln

Im Jahr 1972 kollidierte das Handelsschiff „Elviscott“ mit einem Felsen vor der Südwestküste Elbas. Glücklicherweise forderte das Unglück keine Todesopfer, doch die Bergung des Dampfers gestaltete sich unmöglich, obwohl das Wasser vor dem Strand von Pomonte kaum tiefer als zehn Meter ist. So ruht das 65 Meter lange Schiff bis heute knapp unter der Wasseroberfläche – und das keine 200 Meter vom Ufer entfernt. Per Tretboot, schwimmend oder im Rahmen einer organisierten Bootstour (z. B. mit Mickey Mouse) ist das Wrack schnorchelnd zu besichtigen. Was für ein Anblick, wenn man mit Schwimmbrille untertaucht und direkt unter sich ein ganzes Schiff liegen sieht! Die obersten Teile ragen bis zwei Meter an die Oberfläche heran, sodass man keine Taucherausrüstung braucht, um mit dem Wrack auf Tuchfühlung zu gehen. Schaurig und faszinierend zugleich!

Monte Calamita, Miniere, Elba
Bergwerk des Monte Calamita

2. Den Magnetberg betreten

Das gilt auch für die Reise ins Innere des Monte Calamita. Wie ihr vielleicht wisst, hat Elbas Reichtum an Eisenerzen die Insel jahrtausendelang zu einem bedeutenden Bergbauzentrum gemacht. Abgebaut wurde unter anderem Magnetit – ein eisenhaltiges Mineral, das im Monte Calamita im Südosten von Elba massenhaft vorkommt. Magnetit ist tatsächlich magnetisch und ließ immer wieder die Kompassnadeln von vorbeifahrenden Schiffen verrückt spielen. Bis zur Schließung der Mine im Jahr 1981 wurde im Untertagebau das Material abgesprengt und aus dem Berg transportiert. Heute ist die Miniera Calamita eine Museumsmine: In Begleitung eines Guides besichtigt man die schummerigen Stollen und Tunnel und erfährt dabei viel über den technisch hochentwickelten Abbau des Magnetgesteins sowie über den dunklen Arbeitsalltag der Kumpels.

Monte Capanne, Elba
Blick vom Monte Capanne

3. Vom höchsten Berg die ganze Insel überblicken

Vom Inneren des einen Berges geht es auf den Gipfel eines anderen: Mit 1.019 Metern ist der Monte Capanne die höchste Erhebung Elbas. Man bezwingt ihn wandernd oder (etwas schneller und praktischer) mit einer etwas skurrilen Seilbahn: Außerhalb des Dorfs Marciana steigt man in winzige, Vogelkäfig-artige Kabinen, in denen zwei Personen stehend gerade so Platz haben. 18 Minuten und 600 Höhenmeter später steht man auf dem Dach der Insel. Der Ausblick ist schlicht atemberaubend: Man überblickt tatsächlich das gesamte Eiland mitsamt fast allen Ortschaften und Buchten. Ringsherum zeigen sich die anderen Inseln des Toskanischen Archipels, Richtung Westen Korsika, und Richtung Osten die gesamte südtoskanische Küste!

Sant'Ilario in Campo, Elba (Foto ©R.Ridi)
Sant’Ilario in Campo (Foto ©R.Ridi)

4 Urige Bergdörfer besichtigen

Wenn ihr vom Monte Capanne wieder hinabgefahren (oder -gestiegen) seid, steht ihr bereits vor einem der hübschesten Dörfer Elbas: Marciana. Steile Gassen, die sich zwischen urigen Häuschen hindurchwinden, kleine Kirchen wie man sie eben nur in italienischen Dörfern findet, und zum Jubeln schöne Ausblicke über die Nordküste der Insel zeichnen die Ortschaft aus. Von sehr ähnlichem Charme – und wenn ihr uns fragt sogar noch schöner: der Nachbarort Poggio. Aber auch Dörfer wie Sant’Ilario in Campo ist so unaufgeregt idyllisch, dass man meinen könnte, hier habe noch nie ein Tourist einen Fuß hineingesetzt.

Santuario delle Farfalle, Elba (Foto: Luca Giusti)
Santuario delle Farfalle (Foto: Luca Giusti)

5. Schmetterlinge beobachten

Schnell wird man merken, dass die wichtigste Sehenswürdigkeit Elbas die Natur ist. Diese zeigt sich in ihrer vollen Pracht etwa auf dem Monte Perone. Der Berg auf der Gemeindegrenze zwischen Marciana und Campo wird etwas großspurig „Sixtinische Kapelle der Natur“ genannt. Wahr ist jedenfalls, dass er in Flora und Fauna alle Register zieht. So ist es kein Zufall, dass sich hier der „Santuario delle Farfalle“ befindet, das Schmetterlings-Reservat. Ein Wanderweg führt durch die Vegetation, die für die geflügelten Insekten ideale Bedingungen bereithält. So kann man hier viele der über 50 Schmetterlingsarten bewundern, welche auf Elba leben, darunter den blauen Eichen-Zipfelfalter, den gelben Kloepatra-Falter oder die endemische Art Corinna Elbana, erkennbar an den sechs „Augen“ auf den Flügeln.

Mountainbiken auf Elba
Elba als Mountainbike-Revier

6. Mountainbiken

Eine weitere Art, die Natur der Insel sprichwörtlich zu erfahren: Mountainbiken. Eigentlich kein Wunder, dass dieser Sport auf einem hügeligen bis bergigen Eiland mit unzähligen alten Maultierpfaden zu den Top-Aktivitäten gehört. Die beliebtesten Touren führen an den Hängen des Monte Capanne, Monte Perone und Monte Calamita entlang oder auf den Capo Stella. Dementsprechend gibt es auf Elba eine große Auswahl an Mountainbike-Guides (z. B. Costa dei Gabbiani Bike Center), Verleihstationen (z. B. Ones) sowie Bike-freundlichen Unterkünften mit entsprechender Ausrüstung (z. B. Hotel Belmare).

Hotel Cernia, Elba
der Botanische Garten des Hotel Cernia

7. Naturnah übernachten

Wo wir schon beim Thema Unterkünfte sind: Selbstredend gibt es auf Elba die ganze Bandbreite von luxuriösen Resorts, familienfreundlichen Ferienwohnungen und Hotels aller Sterne-Niveaus. Hervorzuheben sind unserer Ansicht nach aber vor allem die auf Naturfreunde ausgerichteten Betriebe, denn davon hat Elba besonders reizvolle zu bieten. So gibt es Hotels mit eigenem botanischem Garten (z. B. Hotel Cernia), Campingplätze, die gleichzeitig ein landwirtschaftlicher Betrieb sind (z. B. Orti di Mare) oder Hotels, die geführte Wanderungen durch die intakte Natur Elbas organisieren (z. B. Hotel Villa Rita).

8. Hirten-Iglus entdecken

Bei solchen Wanderungen wird man früher oder später den Caprili begegnen. Diese kuriosen Steinhütten kommen vor allem im Westteil der Insel gehäuft vor, erinnern in ihrer Form an Iglus und dienen heute vor allem als Raststationen, um sich vor Sonne oder Regen zu schützen. Und das ist sogar ganz im Sinne des Erfinders: Erbaut wurden die Caprili (vom italienischen Wort „capra“ = Ziege) von Ziegenhirten, die in den steinernen Bauwerken Zuflucht vor Unwettern fanden. Die geschickte Konstruktion – Granitsteine ohne Mörtel aufeinandergeschichtet – ermöglicht, dass Regenwasser außen abfließen und gleichzeitig der Rauch eines Feuers durch die Ritzen entweichen kann.

Oktopus als Spezialität, Elba (Foto: Federico Debetto)
Oktopus als Spezialität (Foto: Federico Debetto)

9 Lokaltypisch essen

Eigentlich selbstverständlich, dass man auf Elba sehr gut Fisch essen kann! Wer in einem Restaurant an der Küste Platz nimmt (z. B. im Teatro in Portoferraio), sollte im Menü nach dem „pescato del giorno“, dem Fang des Tages, Ausschau halten – der ist garantiert das Frischeste, das man bekommen kann. Außerdem typisch elbanisch: Oktopus („polpo“) in diversen Variationen sowie der Fischeintopf Cacciucco. Das Landesinnere überrascht mit herrlich bodenständiger Gemüse- und Fleischküche, gerne gewürzt mit Wildkräutern. Das Restaurant schlechthin in dieser Kagetorie: Publius im Bergdorf Poggio.

Schiaccia briaca
Schiaccia briaca (Foto: Gabriele Messina)

10 Traditionelle Süßspeisen naschen

Man würde der Vielfalt der elbanischen Küche jedoch nicht gerecht werden ohne die Nennung der lokalen Süßspeisen. Darunter etwa die Schiaccia briaca, der „betrunkene Fladen“, verfeinert mit dem Süßwein Aleatico, der Kastanienkuchen Castagnaccio, der irgendwo zwischen deftig und süß angesiedelt ist, oder das Feigenbrot Panficato, das traditionelle Mittagsmahl der Bauern und Bergarbeiter. Beste Adresse für den Erwerb dieser traditionellen Süßigkeiten ist der Laden Elba Magna in Capoliveri.

11. Eine blaue Grotte erkunden

Unweit des Strands von Cavoli, einem der schönsten der ganzen Insel, befindet sich eine nur vom Wasser aus zugängliche Höhle: die Grotta Azzurra. Sie macht ihrem Namen alle Ehre, denn im Inneren schimmert das Wasser in perfektem Azurblau. Auf direktem Weg gelangt nur wenig Licht in die Höhle, doch das Wasser leitet die Sonnenstrahlen hinein, sodass eine geheimnisvolle, indirekte Beleuchtung entsteht. Die Grotta Azzurra ist am besten im Rahmen einer Inselrundfahrt zu erreichen oder mit einem in Cavoli gemieteten Kanu, Tretboot oder SUP-Board.

Laghetto delle Conche, Elba (Foto ©R.Ridi)
Laghetto delle Conche (Foto ©R.Ridi)

12. Einen blutroten See bestaunen

Nicht weniger farbenfroh geht es am Laghetto delle Conche zu. Der bei Rio Marina gelegene kleine See ist von intensiv roter Farbe. „Blutrot“ ist eine treffende Assoziation, denn der Hämatit, auch Blutstein genannt, ist für den eigenartigen Farbton verantwortlich. Dieses Mineral wurde nämlich in den Minen von Rio abgebaut. Nach Schließung der Anlage sammelte sich Regenwasser in einer Grube und löste Partikel aus dem Hämatit – wodurch ein leuchtend roter See und damit eine der kuriosesten Sehenswürdigkeiten Elbas entstand.

Noch mehr Elba-Sehenswürdigkeiten

111 Orte Elba

Lust bekommen, Elba zu entdecken? Noch mehr Geheimtipps entdeckt ihr im Buch 111 Orte auf Elba, die man gesehen haben muss – Emons Verlag, 16,95 €, natürlich von Maremma-Geheimtipp-Autor Max Fleschhut

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