Weihnachten in der Toskana – mercatini, dolci und lebendige Krippen

Wie wird Weihnachten in der Toskana gefeiert? Wann gibt es die Geschenke? Und wie verbringt man die Adventszeit?

Weihnachten in Saturnia, Toskana

Weihnachtsstimmung bei mediterranen Temperaturen in Saturnia (Foto: Tiziano Coli)

Der 24. Dezember ist bei den Italienern nicht der Heiligabend, sondern nur der Vorabend, die „vigilia di natale“. Es ist eigentlich ein ganz normaler Tag, etwa haben die Geschäfte zu den üblichen Zeiten geöffnet. Lediglich am Abend wird das bevorstehende Weihnachtsfest mit einem üppigen Abendessen in der Familie gefeiert. Zu essen gibt es traditionellerweise kein Fleisch, dafür ein Fischgericht als Hauptspeise – nebst Antipasti sowie Pasta als „primo“, wie es ein klassisches toskanisches Menü vorsieht. Um Mitternacht geht es gemeinsam in die Kirche zur Messe.

Weihnachten in Grosseto, Toskana

Adventszauber in Grosseto (Foto: Antonfrancesco Vivarelli Colonna)

Weihnachten in Italien: Ricciarelli und Pandoro

Ricciarelli und Pandoro

Geschenke erst am 25.

Am 25. Dezember ist dann so richtig Weihnachten, denn am Morgen gibt es endlich die Geschenke! Das Mittagessen des ersten Weihnachtsfeiertages ist die wichtigste Mahlzeit der Festtage und enthält – quasi als Ausgleich zum Vorabend – reichlich Fleisch. Eine typische Speisenfolge in der Toskana besteht zu diesem Anlass zum Beispiel aus Crostini, Lasagne und Arrosto (Schweine- oder Kalbsbraten). Zum Nachtisch gibt es natürlich Panettone oder Pandoro (eigentlich aus der Lombardei bzw. aus Venetien), aber auch eine Reihe weiterer, toskanischer „dolci“: Cavallucci, Ricciarelli, Panforte – süße Klassiker, die bereits zu Zeiten der Medici verspeist wurden. Nicht zu vergessen die Cantuccini, natürlich gedippt in Dessertwein. Der 26. Dezember ist hingegen etwas freier geregelt; der zweite Weihnachtsfeiertag wird gerne mit Freunden verbracht.

Der frühe Vogel schmückt den Baum

Auch in Italien stellt man einen Christbaum auf – allerdings bereits am 8. Dezember (Mariä Empfängnis). Das Weihnachtsbaum-Schmücken läutet also die Adventszeit ein. Weihnachtsmärkte, die „mercatini di natale“, sind ebenfalls beliebt. Ähnlich wie bei den „sagre“ gibt es dort verschiedenste Spezialitäten zu essen, und Kunsthandwerker stellen ihre Produkte aus. „Babbo natale“ (der Weihnachtsmann) und seine Elfen sind dort auch anzutreffen und verteilen kleine Geschenke an die Kinder. In manchen Orten kann man sogar das „Haus des Weihnachtsmanns“ besuchen. In der Maremma veranstalten etwa Pitigliano, Massa Marittima, Follonica und unzählige weitere Orte einen „mercatino“ mitsamt begleitenden Events wie Vorführungen, Bastel- und Backworkshops. Einige davon haben wir in unserem Maremma-Eventkalender eingetragen.

Pitigliano Weihnachten

eine „presepe vivente“ in Pitigliano

Es lebe die Krippe!

Sehr viel präsenter als im deutschsprachigen Raum ist in Italien die Krippe („presepe“). In der Adventszeit gibt es etliche Krippenausstellungen, auf welchen kunstvoll aus Holz geschnitzte Exemplare zu sehen sind, aber auch sehr kreative, aus allen möglichen Materialien gefertigte oder zusammengesetzte Krippen. In Sorano sowie in Scansano gibt es jeweils solch eine Ausstellung zu sehen. Viele Dörfer haben, meist im Rahmen eines Weihnachtsmarktes, darüber hinaus eine „presepe vivente“, eine lebende Krippe. Dabei stellen Laienschauspieler Maria, Josef und die Heiligen Drei Könige dar.

Und wie ist das Wetter im toskanischen Winter? Mehr dazu auf unserer Seite zu Klima & Reisezeit.

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